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Freitag, 7. Dezember 2018

Anstieg des Fluglärm-Indexes: Nachtruhe der Bevölkerung muss besser respektiert werden

Trotz stagnierender Anzahl Flugbewegungen steigt der Zürcher Fluglärm-Index weiter an. Primärer Grund ist der Anstieg der Nachtflüge. «Die Nachtruhe der Bevölkerung muss besser respektiert werden», sagt Kantonsrätin Barbara Schaffner. Die Grünliberalen wollen auch den generellen Anstieg der Flugbewegungen bremsen – zum Beispiel mit einer Flugticketabgabe.

Der Flughafenbericht 2018 bringt keine Überraschungen. Die Passagierzahlen steigen weiter an und auch beim Finanzerfolg geht die Entwicklung weiter nach oben, wobei die Anzahl Flugbewegungen wie in den letzten Jahren relativ stabil bleibt. Beim Anteil der Transferpassagiere gibt es nach Jahren mit sinkender Tendenz erstmals eine Erhöhung. Die Grünliberalen erwarten, dass diese Erhöhung nicht eine Trendwende einleitet. Der Flughafen Zürich ist in den letzten Jahren gut gefahren mit einem höheren Anteil von Lokalpassagieren. Transferpassagiere bringen nur einen geringen wirtschaftlichen Nutzen und unterliegen einem härteren Preiskampf. Zürich darf nicht wieder stärker auf eine Hub-Strategie setzen.

 

Unverändert ansteigend ist auch der ZFI. Einerseits nimmt die Bevölkerung in der Flughafenregion weiter zu. Das ist eine im Sinne der Raumplanung erfreuliche Entwicklung. Andererseits würde der ZFI auch ohne Zunahme der Bevölkerung und trotz sehr geringem Anstieg der Anzahl Flugbewegungen weiter steigen. Einmal mehr ist der Grund dafür die stetige Zunahme der Flüge in der Nachtsperrzeit. Immerhin hat das BAZL nun die Anzahl Slots am Abend auf dem heutigen Stand eingefroren. Es ist zu hoffen, dass diese Massnahme wenigstens eine Stabilisierung bringt.

 

Gerade im Rahmen der Debatten um das CO2-Gesetz ist es wichtig sich in Erinnerung zu rufen, dass der Flugverkehr einen nicht vernachlässigbaren Teil des Schweizer CO2-Ausstosses ausmacht. Trotzdem werden Massnahmen konsequent verhindert und bestehende Bevorzugungen des Flugverkehrs (Befreiung von Mehrwertsteuer, Mineralölsteuer und CO2-Abgaben) weiter geschützt. Die Luftfahrt erhält damit einen unfairen Vorsprung gegenüber dem Zug-, Bus- und Schiffsverkehr. Das steht in krassem Widerspruch zum Verursacherprinzip, das seit 1992 das internationale Leitprinzip für die Bekämpfung der Umweltverschmutzung ist. Ein Flugticket ist um ein Vielfaches günstiger als wenn man mit dem Zug, dem Fernbus oder dem Auto anreist. Die Schlussfolgerung ist einfach: Heute wird kein fairer Preis für Flugtickets bezahlt.

 

Für Rückfragen: Barbara Schaffner, Kantonsrätin / Mitglied KEVU, Tel. 079 309 81 99